Meine mediale Geschichte – Teil I

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In diesem Blogbeitrag kannst du meine sehr persönliche mediale Geschichte lesen. 

Meine erste Begegnung, meine damaligen Vorurteile und Skepsis gegenüber einem medialen Workshop.

Wie alles begann

„Da gibt es einen Workshop für Sensitivität und Medialität, dort wird unter anderem mit dem Jenseits – mit Verstorbenen – kommuniziert. Sollen wir da mal hingehen?“

So war der Wortlaut einer Freundin, die mich auf meinen späteren medialen Lehrer aufmerksam machte. Ich war sehr interessiert und gleichzeitig merkte ich innere Zweifel -meinen inneren Kritiker- wie das wohl funktionieren soll, ob es wohl Humbuk oder Sharlatanerei ist, wie abgespaced der wohl aussehen mag – ich war voller Wertung und in Habachtstellung gepaart mit einer riesen Portion Neugierde.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht...

dass der Beginn meiner medialen Geschichte noch einige Jahre zurück lag – nämlich in meiner Kindheit. Zu diesem Zeitpunkt habe ich weder meditiert noch Yoga praktiziert noch ansatzweise irgendwas mit gelebter, ehrlicher Spiritualität am Hut. Ich war sehr an Spiritualität interessiert und ließ mir mal die Karten legen, das wars dann aber auch. Dies sollte sich ab diesem Tag schlagartig ändern.

Im medialen Workshop angekommen

scannte ich direkt, wie das bei mir so üblich war und ganz automatisch abläuft, alle Teilnehmer und den Kursleiter, Simon. Ich war erstaunt, dass er vollkommen „normal“ aussah. Weder einen langen, zotteligen Bart hatte, noch kunterbunt angezogen war. Er war auf den ersten Blick für mich sehr unscheinbar. Bodenständig. Eins fiel mir direkt auf: Seine Herzlichkeit.

Meine allererste sensitive Übung

Ich erinnere mich klar und deutlich an die allererste Übung. „Fangen wir mal ganz entspannt, locker, ganz spielerisch mit dem Üben an, um später mal einen medialen Kontakt herstellen zu können.“, so lauteten die einführenden Worte von Simon. „Klar, ganz locker easy, hab ja nix zu verlieren“, dachte ich mir.

Ich saß einer mir völlig fremden Frau gegenüber – ich kannte ausschließlich ihren Vornamen, sonst waren mir keinerlei andere Informationen aus ihrem Leben bekannt. Wir bekamen die Aufgabe einen Namen von einer uns persönlich bekannten Person auf einen Zettel zu schreiben und an diese Person dabei zu denken. Der Andere hat nicht den Namen gelesen und kennt diese Person, deren Namen auf dem Zettel steht, nicht. Wir sollten den gefalteten Zettel mit dem Namen in die Hand nehmen und uns „reinspüren“.

Ich kicherte vor mich hin und dachte mir „wie soll ich mich in jemanden REINspüren, den ich nicht mal kenne“. Bis dato konnte ich gut NACHempfinden, was Menschen mir gegenüber empfanden oder auch MITfühlen, wie es meinem Gegenüber wohl geht. Mit REINspüren in völlig fremde Menschen kam ich bis dato nie in Berührung und mein damals noch sehr analytisch denkender Verstand empfand das als sehr unlogisch und nicht machbar. Mir war absolut klar, dass solche übersinnlichen Dinge möglich sind, aber doch nicht, dass ich zu so etwas im Stande bin. Nunja – kommen wir zurück zur Übung.

Ich nahm den Zettel in die Hand und ich drehte und wendete ihn, schloss die Augen, spürte innere Unruhe und Nervosität, begann zu schwitzen und rot anzulaufen – weit und breit keinerlei Information über die Person auf dem Zettel. Grinsend und achselzuckend gab ich der Frau den Zettel und sagte zu ihr „also ich glaub da kommt nix bei raus, kannst gerne meinen Zettel nehmen und dich mal ausprobieren“. Ich wusste, dass die Frau, die mir gegenüber saß wohl schon einige Male bei solchen Workshops war und fühlte mich direkt noch unerfahrener als sowieso schon an diesem Tag und wäre am liebsten aufgestanden und einfach gegangen.

Kennst du das Gefühl, dass jemand hinter dir steht? Dieses Gefühl, dass jemand Angenehmes hinter dir steht, der es gut mit dir meint? Dieses Gefühl spürte ich kurz bevor ich dem Workshopleiter seine Hand auf meiner linken Schulter spürte und seine beruhigenden Worte mich einhüllten „ganz ruhig, entspann dich, schließe mal die Augen, fühl mal den Zettel und dann geh über hin zu deinem Gefühl. Wie FÜHLT sich dieser Mensch an?“ und in diesem Moment öffnete sich einer meiner Wahrnehmungskanäle, so als ob eine Tür aufgemacht worden wäre, um die Informationen mit einem sanften Windstoß zu mir zu tragen. Es passierten viele Dinge gleichzeitig in mir. Innere Bilder von fremden Personen, Erinnerungen von mir mischten sich mit Gefühlen in meiner Bauchgegend.

Und dann passierte es

Mit geschlossen Augen saß ich der Frau gegenüber und sprach: „Die Person ist weiblich und körperlich wie emotional weiter weg, sie scheint im Konflikt mir dir zu sein, obwohl sie dir nahe steht. Das lässt dich sehr traurig sein, weil sie dir wichtig ist.“ Ich öffnete die Augen und war entsetzt über diese Worte, die Herkunft der Worte, dass ich sie ausgesprochen habe, darüber, dass ich gerade so einen Kloß im Hals vor Traurigkeit hatte, sodass ich anfing zu weinen und über das Gesicht der Frau, die bereits beim Öffnen meiner Augen schon weinte. Ich schaute mit blankem Entsetzen Simon an, der immer noch die Hand auf meiner Schulter hatte und mich herzlich angrinste „ja genau, mach genau da weiter und schaue noch tiefer. Das machst du super. Sieh ihr (der Frau mir gegenüber) ins Gesicht, ihr begegnet euch gerade auf Herzebene.“ Er lief weiter an uns vorbei zu anderen Kursteilnehmern und ich war immer noch etwas neben mir über diese zwei Sätze, die mir wie zu flogen und über diese beklemmende Traurigkeit, der ich mich schier nicht entziehen konnte.

Die Frau erklärte mir mit zittriger, leiser Stimme, dass ihre Tochter weiter weg wohnt und sie tatsächlich momentan sehr im Streit sind und genau das ihr schier das Herz bricht und sie sehr darunter leidet.

Jetzt war der Bockschuss abgeschossen

Meine Augen waren so aufgerissen als würde ich einen Alien vor mir sehen und ich war jetzt noch mehr verblüfft, irritiert und verwirrt zugleich. Woher zum Teufel wusste ich das? War ich vielleicht der Alien? War ich verkehrt? Was zur Hölle ist hier nur los – ist das wirklich möglich, dass ich keine Ahnung haben kann und Informationen mir „zu fliegen“? Oder war es einfach Zufall? Ich glaube nicht an Zufälle, schon damals nicht. Weshalb das Zufallsprinzip schon mal abgehakt war, was es wiederum nicht einfacher machte, Herauszufinden woher diese Informationen kamen.

Die Traurigkeit lies nach und ich merkte wie mein Verstand sich hüpfend mit erhobenen Armen im Kreis drehte und „Alarm! Achtung! Bloß nicht alles glauben“ schrie. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich weder zuordnen, dass die Traurigkeit von der Frau gegenüber war, noch dass ich gerade sensitiv gearbeitet habe und das noch viel genauere Informationen möglich sind als auch, dass es noch einige Monate, viele Tränen und Erkenntnisse gebraucht hat um mich als zertifiziertes, ausgebildetes Medium zu zeigen.

Nach dem Workshop

An diesem Abend fuhr ich mit dem Auto von Niefern nach Karlsruhe nach Hause und für mich stand fest, da möchte ich unbedingt tiefer einsteigen. Was steckt da dahinter? Wie kann das möglich sein? Wem um Himmelswillen kann ich davon erzählen, der mich nicht gleich abstempelt oder gar für komplett verrückt erklärt?

Eins war so klar wie Kloßbrühe. Ich musste erstmal selbst drauf klarkommen, was ich da erlebt habe.

Teil II folgt.