Schweigekloster – tatsächlich so still?

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In diesem Blogbeitrag berichte ich von meinen eigenen Erfahrungen und Erlebnisse im Schweigekloster „Shivalaya“ im Ashram von Yoga Vidya in Bad Meinberg. Am Ende des Blogbeitrages, gibt es noch 5 Tipps für Hochsensible zum Schweigen und den Ausblick auf Schweigeretreats von Ponopono in 2023.

Ashram

Das Schweigeretreat ist bereits mein 5. Aufenthalt in einem Ashram in Deutschland.

Ein Ashram ist ein Ort, an dem Menschen einer spirituellen Tradition/Lehre eines Meisters sich unterweisen lassen oder an diesem Ort auch leben.

Yoga Vidya in Bad Meinberg

Der größte Ashram Europas befindet sich in Bad Meinberg. Das ehemalige Klinikgelände hat Platz für rund 1.000 Menschen, es leben dort fest ca. 200 Sevakas.

Ashram Rituale Alisa Wabersich Stille Retreat Hochsensibilität
Außenfassade eines Gebäudes des Ashrams in Bad Meinberg

Shivalaya Schweigekloster

Mit einem Kloster habe ich bisher eine große Kirche, einen christlichen Altar, Nonnen und Mönche verbunden und somit strenge Regeln. Das Schweigeretreat im Shivalaya Kloster hat mir einen völlig neuen Blick darauf gegeben.

Yoga Vidya selbst beschreibt das Shivalaya Kloster als „einen Ort, wo die Seele in ihrer Sehnsucht nach Heilsein, Ganzheitlichkeit, Rückkehr zur Quelle, zur Einheit eine Heimat findet und man sich auf „höhere“ beständige Werte jenseits des Relativen konzentrieren kann.

Das Schweigekloster ist eine ehemalige Wohnung mit Dachterrasse, die in mehrere hochschwingende Räume umgewandelt wurde. Es gibt neben einer Teeküche und zwei Bädern mehrere Räume zum Meditieren und Asanas (Yoga) praktizieren. 

Mir hat besonders der Flair im Winter gefallen, in denen die Räumlichkeiten abgedunkelt und mit Kerzenschein erfüllt waren. 

Ein Raum – Meditationshöhle – hatte für mich die interessanteste Raumschwingung, der Raum war völlig abgedunkelt, Licht kam nur durch Kerzen und Salzlampen zum Vorschein. Hier konnte ich mich alleine zurückziehen und intensiv meditieren.

Das Retreat leitete Swami Nirgunanda, eine unfassbar weise Frau, die nicht nur das Shivalaya Kloster leitet, sondern auch seit über 30 Jahren Yoga und Meditation täglich praktiziert. Ich verbinde mit Swami Nirgunanda eine persönliche Verbindung, da sie mir vor einiger Zeit in einem Ritual meinen spirituellen Namen verlieh.

Menschen im Ashram

Jedes Mal auf’s Neue beeindruckt es mich, wie viel facettenreiche und vielfältige Menschen im Ashram sind.

Sevakas, die dort für einen längeren Zeitraum leben und mitarbeiten, sowie Menschen, die Retreats oder Aus-/Fortbildungen besuchen oder Individualgäste, die im Ashram Urlaub machen.

Kunterbunte Kleidung, verschiedenste Frisuren, Piercings, Tattoos, Herkunftsländer sowie Religionen sind vertreten.

Das Wunderbare bei Yoga Vidya ist: Die Philosophie dahinter ist keine Religion, sondern ist für alle Menschen unabhängig ihrer Glaubensrichtung ausgelegt. Deshalb zeigt sich so eine bunte Vielfalt von Menschen dort.

Meditation

An sich scheint meditieren nicht schwierig zu sein – auf einem Kissen sitzen, Augen schließen und still sein.

Bloß kommen dann noch die Gedanken, der Geist, die Zeitdauer des Meditierens, die Räumlichkeiten, die Energie von anderen Menschen und die eigenen Gefühle dazu.

Ist es dann immer noch so simpel wie anfangs gedacht?

Schwierigkeiten beim Meditieren

Zuerst zeigt sich in aller Regel je nach Erfahrungsgrad des Meditierenden der Körper – das Knie, der Rücken, der Nacken, die Schultern, die Hüfte – irgendwas zwickt und zwackt gerne. 

Nach mehreren Tagen und stundenlangem Meditieren ist es möglich, dass man z.B. nicht mehr genau weiß, wie man sitzen soll, ohne sich großartig während der Meditation zu bewegen (stört einen selbst, die anderen und das Bewegen des Körpers ist an sich nicht „Sinn des Meditierens“). So hab ich erlebt, wie meine Gedanken schon vor der Meditation im Struggle waren, wie ich mich hinsetzen soll und ich eigentlich keine Lust mehr habe zum Sitzen. So erlebte ich einen inneren Widerstand schon bevor es in die nächste Meditation ging (zu inneren Widerständen erzähle ich weiter unten noch mehr).

Als Nächstes kann es sein, dass der Geist nicht ruhig ist, sondern lieber Ping Pong im Kopf mit den Gedanken spielt.

Hochsensible Menschen nehmen während des Meditierens oft die Energien der Räumlichkeiten oder der Menschen, die im Raum sitzen wahr. Genauso jedes kleinste Geräusch, Geruch oder z.B. den Wind – all das könnte von der eigenen Meditationen ablenken.

Hilfsmittel beim Meditieren

Es gibt einige Hilfsmittel, die beim längeren und kontinuierlichen Meditieren unterstützen können:

Körperliche Ebene:

– Verändere deine Sitzposition: Fersensitz, Lotussitz, unterlagere deine Knie oder dein Po mit mehreren Kissen

Holzbänkle“: Ist ein kleiner Holzhocker, der die Knie etwas entlastet

„Halber Stuhl“: Ein Stuhl ohne Füße, der das Anlehnen ermöglicht und somit den Rücken entlastet

Geist:

Mantren: Wenn du auf ein Mantra geweiht bist oder wenn dir ein Mantra zusagt, dann kannst du das immer wieder in deinem Geist sprechen – so schweift der Geist weniger bis gar nicht ab und wird ruhiger

Atemkonzentration: Konzentriere dich auf deinen Atem – du kannst auch das Mantra mit deinem Atem verbinden. Mit dem Mantra „So Ham“ (Ich bin), könnte das so aussehen: Sage innerlich während des Einatmens „So“ und beim Ausatmen „Ham“. Zusätzlich könntest du die mit dem Mantra und deinem Atem noch mit einem oder mehreren Chakren verbinden.

Für Hochsensible besonders geeignet:

Ätherische Öle: Um deinen Geist und Körper zu beruhigen können verschiedenste ätherische Öle dich unterstützen. Meine Favoriten: Weihrauch auf’s Scheitelchakra (für eine intensivere Anbindung), Zypresse auf’s Knie und den unteren Rücken (meine Stellen, die sich schnell unangenehm bemerkbar machen)

Ohrstöpsel: Wenn dich die Außengeräusche zu sehr ablenken und du gerade anfängst zu meditieren, dann kannst du auch mal Ohrstöpsel nutzen (da hörst du deinen eigenen Atem umso lauter). Umso länger zu meditierst, umso eher kannst du Außengeräusche minimieren oder nimmst sie irgendwann gar nicht mehr wahr.

Andere Menschen

In einem Raum mit mehreren Menschen zu sein, bedeutet für eine hochsensible Person immer viele Eindrücke und Schwingungen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass während einer Meditation mit vielen Menschen in einem Raum, die Gesamtschwingung angehoben werden kann. Die Meditation zu auch leichter und tiefergehender sein kann. Es kann natürlich aber auch anders rum sein, dass die Energien von anderen Menschen einengend und störend auf dich wirken können während einer Meditation und du das Gefühl hast, „raus zu wollen“.

Impuls: Grenze dich prinzipiell energetisch ab, wenn du in einer Gruppe meditierst, so kannst du die Gesamtschwingung mit anheben und gleichzeitig können andere dich nicht energetisch einengen. Das kannst du mit einer Visualisierung oder unterstützend mit einem Auraspray aus ätherischen Ölen (White Angelica) machen.

Murti Ashram Stille Meditation Seelenreise Ponopono
Wandbemalung einer indischen Gottheit im Ashram

Schweigen

Bedeutet still zu sein. Bevor ich ins Schweigekloster ging, fragten mich die meisten „Wie das gehen solle, das ich fünf Tage nicht spreche“. Um ehrlich zu sein – das war meine kleinste Sorge. Das Nicht-Sprechen war simpel, jedoch das Schweigen im Kopf (Geist) war um einiges schwieriger.

Regeln während dem Schweigen

Wir bekamen keine konkreten Anweisungen außer nicht zu sprechen. Aus vergangener Schweigetage im Ashram kannte ich noch einige Impulse, die sie uns gaben. Regeln empfinde ich als ein zu hartes, begrenzendes Wort. Im Ashram habe ich es eher als Impulse empfunden, die sie uns gaben, damit wir zu Selbsterkenntnissen kamen, den Moment des inneren Widerstandes selbst schaffen und vor allem nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern wirklich in die eigene Tiefe kommen. 

 

Genau dazu dienen diese Impulse:

Digital Detox – Handy, Laptop & Fernsehpause 

Einzelzimmer

Keine Sprache außer Sanskrit laut aussprechen (z.B. Mantren)

beim Essen schweigen

 

Dies alles dient dazu keine Informationen von Außen zu bekommen und sich so mit seinen eigenen Gedanken WIRKLICH zu beschäftigen. Ohne Bestätigung von Außen selbst eine Lösung zu finden.

Das kann alles passieren

Während dem Schweigen können sich die verschiedensten Dinge, Emotionen, Situationen zeigen – das ist bei jedem individuell. In der Abschlussrunde des Retreats hat sich gezeigt, dass bei den meisten (mich eingeschlossen) sich wie eine „emotionale Welle“ während der 5 Tage gezeigt hat:

Die ersten 2-3 Tage ist es innerlich enorm (!) laut, anstrengend und rebellierend (ein innerer Widerstand nach dem anderen baut sich in einem auf), danach folgt 1-2 Tage eine ruhigere Phase, die entspannter für Körper, Geist und Seele wird, bis es dann in einem völlig friedlichen Zustand am vorletzten/letzten Tag einschwingt.

Es gab auch Teilnehmer, die von Beginn an einen ruhigen Geist hatten oder durchweg aufgewühlt waren.

Als ich 2019 das erste Mal für 2 Tage schwieg, ging es mir emotional völlig anders als dieses Mal. Für mich hängt die emotionale Verfassung, in der man ins Schweigen geht auch maßgeblich mit dem Verlauf zusammen.

Im Schweigen essen

Während des Essens zu Schweigen war für mich unfassbar entspannt und beruhigend.

Im Ashram gab es um 11 Uhr und um 17 Uhr jeweils veganes Essen. 

Zu Beginn des Retreats bekommt jeder ein Schild auf dem „Schweigen“ steht, so sieht jeder, der nicht schweigt und im Essenssaal ist, dass der Schweigende nicht verbal antworten wird, wenn er/sie etwas gefragt wird. 

Nachdem ich mir mein Essen an der Buffetausgabe geholt habe, habe ich mich immer in den Schweigeessenssaal gesetzt. Natürlich konnte man auch in der Natur (im Winter ungemütlich) oder auf dem eigenen Zimmer essen. 

Im Schweigeessenssaal war eine spannende Atmosphäre. Alle saßen an Einzeltischen, die meisten in Richtung Glasfront mit Blick in die Natur, die Bewegungen waren verlangsamt und achtsamer- es sah aus als ob die Personen das Essen richtig zelebrieren. Und so war es für mich auch. Eine unfassbare Dankbarkeit für dieses Essen überkam mich gleich an Tag 1. Reichhaltiges, gesundes, nährstoffreiches Essen und eine tiefe Dankbarkeit im Herzen, dass ich das zu mir nehmen kann und darf. So wurde das tägliche zweimalige Essen wie ein innerliches Fest voller Dankbarkeit und Entschleunigung.

Impuls: Probiers mal daheim selbst aus, koche in Stille und esse in Stille – alleine – (ohne ein Gegenüber, ohne Handy, ohne Fernseher oder Laptop)

Im Satsang schweigen

Zweimal am Tag gibt es im Ashram einen sogenannten Satsang. In diesen 60 Minuten wird meditiert, Mantren gesungen und ein spiritueller Vortrag erfolgt. Hier erlebe ich jedes Mal auf’s Neue Gänsehautmomente, wenn die Schwingung sich erhöht durch’s Meditieren oder gemeinsam Mantren singen und eine ganz besondere Stimmung in der Luft liegt.

Schweigeretreat

Meine Intension, als ich das fünftägige Schweigeretreat buchte, war, dass mein Geist zum Ende des Jahres nochmals richtig zur Ruhe kommt. Dass ich jedoch so eine emotionale Reise innerhalb von 5 Tagen erlebte, hätte ich nicht für möglich gehalten.

Tagesablauf

Als ich den Tagesablauf in der Einführungsrunde am ersten Tag in der Hand hielt, machte sich leichte Nervosität in meiner Bauchgegend bemerkbar „ob 5 Tage nicht doch zu lang waren“, versuchte mein Geist mich unruhig zu machen.

Früh morgens begannen die Tage und spät am Abend endeten sie:

 

05:00 – 06:45 Uhr: Rezitation und Meditation 

wie in Rishikesh im Ashram rezitierten wir Mantren, danach durchgehend meditieren, 5 Minuten Gehmeditation 

07:00 – 08:00 Uhr: Satsang

Meditation, Mantrasingen, spiritueller Vortrag

08:10 – 09:20 Uhr: Meditative Yogastunde

09:30 – 10:00 Uhr: Rezitation

Durchgehend das Mantra „Om Tryambakam“ singen

10:00 – 11:00 Uhr: Meditation

11:00 Uhr Essen + Karma Yoga

Karma Yoga = Mithelfen im Haushaltsteam, Küche,…

15:00 – 16:00 Uhr: Eigene Praxis 

Eigenständiges Praktizieren von Asanas (Körperstellungen), Pranayama (Atemübungen), Meditation

16:15 – 18:00 Uhr: Meditation und Kurzvortrag 

durchgehend meditieren, 5 Minuten Gehmeditation

20:00 – 21:00 Uhr: Satsang

Meditation, Mantrasingen, spiritueller Vortrag

21:15 – 22:00 Uhr: Rezitation und Meditation

Dieser Ablauf wurde von Swami Nirguna speziell so organisiert, sodass die Tiefe des Geistes erreicht werden kann – sie hat sich an dem Ablauf des indischen Sivandanda Ashrams orientiert.

An Tag 3 gewöhnte sich mein System an den 04:20 Uhr Wecker und wenig Schlaf, sodass ich keinerlei Probleme mit dem Ablauf hatte. 

Gruppendynamik während des Schweigens

Unsere Gruppe bestand aus ca. 25 Menschen, denen ich mich am Ende erstaunlich nahe gefühlt habe, ohne ein Wort zuvor mit ihnen gesprochen zu haben.

Die non-verbale Kommunikation hat so viel mehr Ausdruck als ich dachte. Wir begegneten uns immer wieder am Tag in verschiedensten Räumen (Yogaraum, beim Satsang, im Flur vor dem Schlafengehen oder in der Teeküche) – manchmal trafen sich herzliche Blicke, manchmal blickten wir uns nicht an. Egal wie, wir waren eine Gruppe und ich hatte das Gefühl von Getragen- und Willkommen-Sein ohne miteinander zu sprechen.

Energetische Unterstützung sich gegenseitig zu geben, wenn jemand augenscheinlich innerlich zu kämpfen hatte, war wie selbstverständlich.

So durfte ich auch hier für mich völlig neue Erkenntnisse sammeln.

Meine größten Widerstände

In den ersten beiden Tagen erlebte ich meinen Körper und Geist gleichzeitig als Widerstand.

Die 45 Minuten und länger Meditationen verschaffte mir inneren Druck – das lange Sitzen war ich nicht gewohnt – und doch gewöhnte ich mich ab Tag 3 an diese Art von Meditation. Ich nahm mir verschiedenste Hilfsmittel zur Hand und veränderte meine Sitzpositionen, um meine Knie, Hüfte und meinen Rücken zu entlasten. 

Ich bemerkte in den ersten beiden Tag auch, dass mein Geist sich gegen die Dauer der Mediation wehrt und gleichzeitig es sich in der Mediation anfühlte, als ob ich raus aus meinem Körper (mich bewegen) wollte. Nach 4 solcher Meditationen war ich so genervt von allem und jedem, dass mir klar war, ich musste etwas tun, bevor ich dem nächsten der sagt „finde eine bequeme Sitzposition und richte dich für die nächste lange Meditation ein“ ins Gesicht springe.

Zum Glück habe ich mich auf solche möglichen „Problemchen“ Zuhause schon vorbereitet und habe mir hierfür einen RollOn mit ätherischen Ölen gefüllt, der mich geistig entspannt. Und siehe da, es wurde deutlich entspannter und ruhiger in den Meditationen. Endlich konnte ich mehr mich fallen lassen und das klingt, wenn ich das schreibe, so lapidar und schnell gelöst. Und doch kann allein eine 45 minütige Meditation lange sein. Es war für mich alles andere als leicht die ersten beiden Tage, nicht aus meiner Haut zu fahren bzw. mich so zu disziplinieren, dass ich wirklich 45 Minuten am Stück ruhig sitze.

Mein Geist machte nämlich nicht nur sich Gedanken um die Meditationsdauer, sondern viel mehr und Vergangenes und Zukünftiges. So sprang er schneller als ich es bemerken konnte ständig in der Vergangenheit und in der Zukunft herum, bloß nicht im Jetzt. 

Die Tage erschienen enoooorm lange und gefühlsmäßig intensiver als normale Tage zu Hause. So ganz ohne Ablenkung. Mir fehlte zwar kein Social Media oder das Schreiben mit Freunden, aber umso mehr fehlte mir mein Partner und meine Katzen. Die Gewohnheiten, Zuneigung und Liebe.

Stille Retreat Ponopono
Der Altar nach dem Puja-Ritual

Meine Highlights

Mein absolutes Highlight war ein sehr privates, indisches Ritual – „Puja“ genannt, bei der ich mithelfen durfte. Ich habe mehrfach Pujas schon miterlebt, diese jedoch war anders, intensiver.

Das Ritual dient zur Klärung des Geistes, der Herzöffnung und dem Einssein mit der universellen Kraft. Hierbei werden Murti’s (Götterfiguren) mit Milch übergossen und Blüten überstreut und Mantren werden lange rezitiert.

Neben der Puja war ein Moment an Tag 4 für mich sehr besonders – ich fühlte ein Gefühl, das ich in solch einer Tiefe so noch nicht oft in mir spürte. Ich saß auf meinem Meditationskissen nach 4 Tagen voller Meditation und Stille und plötzlich umgab mich ein unfassbarer Frieden auf allen Ebenen. Ich war im Hier und Jetzt völlig zufrieden und beseelt. Ich brauchte einen Moment bis ich realisierte, wie ich diesen Zustand benennen konnte – es war eindeutig innerer Frieden. 

Meine größten Erkenntnisse

Langes Meditieren muss nicht anstrengend und öde sein, sondern viel mehr entspannt und tiefgründig.

Umso mehr Stille im Geist, umso intensiver die Verbindung zu meinen Spirit Guides.

Wenn es mir mal schlecht gehen sollte, entscheide ich ab sofort neu!

Es braucht keine verbale Sprache um sich verbunden zu fühlen!

Eine Situation aus der Vergangenheit und deren Erfahrung mit dem Wissen der Gegenwart zu bewerten, bringt mich zu einem Ergebnis, das mir nicht heute dienlich ist.

Ich bin nicht meine Gedanken & ich bin nicht meine Gefühle & ich bin nicht mein Körper!

Ich durfte meinen Geist auf einer ganz neuen Ebene kennenlernte und konnte so viele Gedankengänge/-strukturen neu „entlarven“, die so unbewusst im Alltag trotz meiner bewussten Gedankenbeobachtung, mich in bestimmten Bereichen noch gehindert haben.

Meinem „Sein“ so viel näher zu kommen durch Stille war für mich neu und gehört ab sofort für mich zu meiner Routine dazu.

Darum sollten Hochsensible unbedingt Schweigen

Das Schweigen zeigte mir auf, dass ich mich vom Grübeln die ersten beiden Tage gefühlt nicht lösen konnte. An Tag 3 wurde es immer ruhiger, bis ich an Tag 4 Stille in meinem Kopf und innerer Frieden in meinem gesamten System erleben durfte. 

Hochsensible neigen dazu anderen immer alles recht zu machen und sich stark anzupassen Bei einem Schweigeretreat geht es NUR um dich selbst, das bedeutet du müsstest nicht einmal den Kopf heben und jemand „hallo“ sagen oder zunicken. Du kannst dich völlig um dich kümmern ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Du lernst während des Schweigens mit dir selbst klarzukommen, deine Probleme mit dir selbst ohne eine Bestätigung von Außen zu lösen – kein Platz für Manipulation oder Unsicherheit. Du entwickelst AUS dir heraus innere Stabilität, Vertrauen und Sicherheit – die dir keiner mehr nehmen kann!

Abgrenzung in Stille in sich etablieren, hat für mich eine ganz andere Kraft und Nachhaltigkeit als ich sie bisher kannte.

Wenn viel los ist – Außen wie Innen – kann ich jeder hochsensiblen Person ein Schweigeretreat nur empfehlen, da es wirklich nur um dich als Person geht und du dich neu erfahren kannst!

5 Tipps für Hochsensible beim Schweigen

Ätherische Öle, die dich in emotionalen Situationen auffangen und halten.

Zwiebellook: Ziehe verschiedene Schichten Kleidung an, bei Energiearbeit bzw. Mediation und Yoga erwärmt sich der Körper und kann genauso schnell auch wieder frieren

Inspirierende Bücher: Stelle innerlich eine Frage und schlage daraufhin ein Buch auf, lies die Seite – darin findest du deine Antwort & dann geh damit in die Meditation – hier kann wirklich Magie passieren.

Leeres Notizbuch: Nimm für all deine Erkenntnisse, Gedanken den Stift in die Hand und schreibe es nieder. Während einer so intensiven Zeit, sickert es in dein System rein und du vergisst eventuell Kleinigkeiten, an die du dich gerne erinnern möchtest.

Erwartungslosigkeit: Gehe ohne Erwartung ins Schweigen und lass dich überraschen, gebe dich vollkommen dem Prozess (und somit dir) hin!

Mein Fazit vom Schweigen

Für mich gehört das Schweigen ab sofort zu meiner Routine und ich möchte mindestens einmal im Jahr intensiver mehrtägig die Stille praktizieren. Für mich ist es wichtig, dass solch ein Retreat geführt wird, sodass ich mich als Teilnehmer um nichts kümmern muss und mich voll meinem Prozess widmen kann.

Anfängliche gedankliche oder körperliche Anstrengung bzw. Widerstände sind zu überwinden, dann wirds leichter (meine individuelle Erfahrung). 

Ich brauch nicht immer sprechen, um mich auszudrücken.

Ich kann ein Schweigeretreat nur jedem wärmstens ans Herz legen.

Schweigeretreat 2023 mit Ponopono

Das Schweigen hat mich so sehr inspiriert und gleichzeitig aufgezeigt, wie wichtig es für Hochsensible sein kann, um die innere Stärke und das Vertrauen in sich wirklich zu etablieren und zu stärken. Sodass ich mich dazu entschlossen habe 2023 Schweigeretreats selbst für Hochsensible zu veranstalten. Mehr Infos folgen hier zeitnah.